Analyse
Möchte man mit einem Kräftigungstraining beginnen, sollte man idealerweise den Ist-Zustand der eigenen Muskulatur kennen. D.h. man möchte wissen, wie die Kraftverhältniss der einzelnen Muskelgruppen sind, ob sie ausgeglichen sind oder ob es Schwachstellen gibt.
Darauf aufbauend kann dann ein gezieltes Training erfolgen.
Analyse
Beim Backcheck wird in der aufrechten Körperhaltung die Kraft so gemessen, dass gegen die mit Sensoren bestückten Polster mit maximaler Kraft gedrückt wird.
Die so ermittelte isometrische Maximalkraft wird mit alters- und geschlechtsspezifischen Referenzdaten verglichen und bewertet den Trainingszustand Ihrer Muskulatur.
Warum ist die Back-Check Messung wichtig?
Schwächen und Ungleichgewichte der haltungsstabilisierenden Muskelgruppen führen zu Fehlhaltungen im Bereich der Gelenke und im Speziellen der Wirbelsäule.
Die Folge solcher Fehlhaltungen sind Überbelastungen der Gelenke und der Muskeln, was zu einem frühzeitigen Verschleiss der Gelenke führen kann = Arthrose und zu Muskelschmerzen der überbeanspruchten Muskulatur. Ab einem gewissen Stadium ist ein solcher Prozess irreversibel, d.h. die damit verbundenen Schmerzen werden chronisch.
Deswegen ist es unbedingt notwendig, solche muskulären Dysbalancen frühzeitig zu erkennen.
Die Messung mit dem Back-Check, ergänzt den manuellen Muskelfunktionstest.
Beschreibung
Details zum Back-Check
Die Messung mit dem Back-Check Messgerät dient der Ermittlung der isometrischen Kraftfähigkeit der wichtigsten Haltungsmuskeln und deren Kraftverhältnis.
Isometrisch bedeutet, dass der getestete Muskel nur angespannt wird, ohne dass diese Anspannung zur Bewegung des jeweiligen Gelenkes führt. Der Muskel behält so während der Anspannung die gleiche Länge (zu griechisch ἰσοσ– (ísos) mit der Bedeutung gleich).
Damit ergänzt diese Messung die Körperhaltungsanalyse (Posturographie) und die Körperkompositionsanalyse (BIA).
Der bei der Körperhaltungsanalyse ermittelte Haltungstyp lässt Rückschlüsse auf die Funktion der haltungsstabilisierenden Muskeln ziehen.
Abhängig von der Anordnung der Körpersegmente sind die verbindenden Muskeln entweder angenähert oder verlängert, was zu Abschwächungen, d.h. zur Reduktion der Kraftfähigkeit führen kann. Die Folge ist ein muskuläres Ungleichgewicht/Kraftverhältnis zwischen Muskeln oder Muskelgruppen mit gegensätzlichen = antagonistischen Funktionen – Janda Konzept.
Die wichtigsten antagonistischen und haltungsrelevanten Muskeln sind bei der
Halswirbelsäulen – Muskulatur
- die Extensoren, Flexoren und Lateralflexoren links und rechts
Rumpfmuskulatur
- die Extensoren, Flexoren und Lateralflexoren links und rechts.
Oberkörpermuskulatur
- die Rücken-, Schulter u. Armbeugemuskulatur = ziehende Muskeln
- die Brust-, Schulter- und Armstreckmuskulatur = drückende Muskeln
Beinmuskulatur
- die Abduktoren, Adduktoren und die Extensoren
Armmuskulatur
- die Abduktoren
Mit dem Back-Check werden diese Muskelgruppen unter alltagsnahen Bedingungen = in der aufrechten Körperhaltung, systematisch gemessen.
Testgerät schematisch
Der BackCheck ist mit fünf Polstern P1 – P5 bestückt, wobei P1 = A und P2 = B mit Drucksensoren ausgestattet sind, an welchen die Kräfte gemessen werden.
Alle Polster können in der Höhe und Länge an die Grösse der Messperson angepasst werden.
Beispiel: Messvorgang der Wirbelsäulen Beuge- und Streckmuskulatur
Beine und Becken werden mit den entsprechenden Polstern fixiert und beim Messvorgang wird mit zunehmender Kraft der Bauchmuskulatur bei gleichzeitiger Ausatmung mit dem Brustkorb während 3-4 Sekunden gegen den Messaufnehmer gedrückt.
Bei der Messung der Rückenstreckmuskulatur ist die Fixierung die gleiche. Nur wird jetzt mit dem Brustkorb gegen den Messaufnehmer nach hinten gedrückt.
Beispiel Messung
Das Messergebnis wird anschaulich und mit einer Ampelfarbgebung dargestellt, so dass das muskuläre Gleichgewicht oder Ungleichgewicht der Kraftverhältnisse auf einen Blick erkennbar ist.
Die Messwerte werden grafisch wiederum in den Ampelfarben so dargestellt, dass der empfohlene Messwert mit dem aktuellen Messwert verglichen werden kann.
Werden mehrere Messungen gemacht, werden die Entwicklung der Kraft und des Kraftverhältnisses ebenfalls tabellarisch dargestellt:
Aufgrund wissenschaftlicher Studien kennt man die optimalen Muskelkraftverhältnisse. Diese erlauben die Bewertung des gemessenen erreichten Verhältnisses in diesem Falle zwischen den Beuge- und Streckmuskeln des Rumpfes.
Exkurs: Wissenschaftliche Grundlagen
Die wissenschaftlichen Grundlagen für den Back-check® wurden mit Unterstützung des Instituts für Prävention und Nachsorge erarbeitet. Im Rahmen einer Studie erhoben die Sportwissenschaftler Referenzdaten für Rumpf-Flexion/-Extension.
Zusammenfassung der entscheidenden Studienergebnisse:
Zwischen Extensoren und Flexoren besteht eine Korrelation. Rumpf-Extensoren zeigen sich beim Gesunden kräftiger als die Flexoren. Rückenpatienten zeichnen sich durch eine signifikant geringere Maximalkraft der Rumpf-Extensoren im Verhältnis zu Rückengesunden aus. Nach einem Therapieverlauf von 5 –10 Trainingseinheiten wurden deutlich höhere Kraftwerte der Rückenmuskulatur erfasst.
Maximalkraft in Newton bei Rückengesunden/Rückenpatienten (985 getestete Personen)
Kraftverhältnis Rumpf-Flexion/Rumpf-Extension in Prozent
(985 getestete Personen)