Analyse
Der IPN Test wurde vom Institut für Prävention und Nachsorge (Köln) in den 90-er Jahren entwickelt und eignet als Ausdauertest im Gesundheitstraining.
Er wird auf dem Ergometer durchgeführt und kann von den meisten Menschen praktiziert werden, da keine Ausbelastung erfolgt. Der IPN Ausdauertest ist ein submaximaler Test.
Analyse
Für die Durchführung des IPN-Tests® verwenden wir den Ergometer motion cycle 600 med der Firma Emotion.
Der motion cycle 600 med ist ein zugelassenes Therapie/Testgerät und mit verschiedenen Programmen ausgerüstet, auch für den IPN-Tests®
Mittels spezieller Software werden die erhobenen Daten ausgewertet und übersichtlich dargestellt.
Verlaufskontrollen sind möglich.
Wozu braucht es einen Ausdauertest IPN?
Bereits bei der Spirometrie haben wir erwähnt, dass die Sauerstoffversorgung für die Bewegung und damit für die Muskelarbeit essenziell ist. Die Energie, welche für diese Prozesse zur Verfügung gestellt wird, erfordert für länger dauernde Leistungen – Ausdauerleistungen, eine kontinuierliche Versorgung mit Sauerstoff.
Diese Form von Stoffwechselprozessen, die in der Verbindung mit Sauerstoff ablaufen, bezeichnet man als aeroben Energiestoffwechsel.
Wenn man also leistungsfähig(er) sein möchte, sollte man ein Ausdauertraining absolvieren, damit diese energetischen Prozesse trainiert werden.
Soll dieses nicht dem Zufall überlassen werden, macht es Sinn, wenn das Leistungsniveau, in diesem Falle das Ausdauerleistungsvermögen durch aussagekräftige Tests bestimmt wird, auf welchen danach ein gezieltes Training stattfinden kann. Dazu eignet sich der IPN-Tests® hervorragend.
Beschreibung
Details zum IPN-Test
Im Gegensatz zu anderen sportmotorischen Tests wird beim IPN-Test® auf eine Ausbelastung verzichtet und trotzdem ist eine zuverlässige Identifizierung der individuellen aeroben Kapazität möglich.
Kennzeichen des IPN-Tests® sind
- die Festlegung eines individuellen Abbruchkriteriums,
- die Zuweisung des passenden Belastungsschemas,
- die Orientierung an einer Norm-Soll-Leistung sowie
- die konsequente Verwertung der Ergebnisse für individuelle sportart- und trainingsspezifische Trainingsempfehlungen.
Der Zielgruppenbereich des Tests erstreckt sich über das gesamte Einsatzfeld der Ausdauertestung im präventiven, breitensportlichen und mit Einschränkung auch rehabilitativen Segment.
Nicht die Maximalleistung, sondern die aerobe Kapazität und deren Optimierung stehen bei diesen Zielgruppen an erster Stelle. Insgesamt betrachtet sollen Ausdauertests auf einfache und risikoarme Weise eine Bewertung des Ausdauerleistungsvermögens erlauben sowie Informationen zur individuellen Trainingssteuerung liefern. Wiederholungstests informieren über den Trainingsfortschritt, schaffen die Grundlage für eine Anpassung der Trainingsempfehlungen und erhalten/verbessern die Motivation.
Testmethodik
Der Ergometer-Test wird anhand individueller Angaben (Alter, Geschlecht, Gewicht, Trainingshäufigkeit, Ruheherzfrequenz) und auf der Grundlage des individuellen Testziels / Abbruchkriteriums (aerobe Kapazität) durchgeführt.
Gemessen wird die hierbei aerob erreichte Leistung in Watt pro Kilogramm Körpergewicht, ohne dass dabei – wie üblich – eine Ausbelastung erforderlich wird. Die gemessene aerobe Leistungsfähigkeit wird mit einer alters – und geschlechtsspezifischen Norm -Soll-Leistungstabelle verglichen.
Diese Bewertung stellt ihrerseits die Grundlage für die Festlegung der Trainingsherzfrequenzen für das jeweilige aerobe Ausdauertraining bzw. das Fettstoffwechseltraining dar. Wissenschaftliche Studien und eine ausgiebige Erprobung belegen die hohe Praxistauglichkeit und Zuverlässigkeit dieser Trainingsempfehlungen.
Testverlauf
Dieser wird auf übersichtliche Weise graphisch dargestellt. Die Leistung in Watt wird alle zwei Minuten nach einem vorher definierten Schema erhöht und bis zur Erreichung des Zielpulses, welches das Abbruchkriterium darstellt, erhöht.
Der Verlauf der Herzfrequenz wird in der Grafik eingezeichnet.
Testergebnisse
Diese werden wiederum mit den Ampelfarben rot über gelb zu grün veranschaulicht, welche die schnelle Bewertung des Ergebnisses und dessen Zuordnung in einer Skala von «schlecht» bis «sehr gut» erlaubt.
Trainingspulsfrequenzen aufgrund der Testergebnisse für unterschiedliche Trainingsformen und Trainingsziele
Das Ergebnis des Ergometer Tests ermöglicht neben einer Beurteilung der aeroben Leistungsfähigkeit auch die Ermittlung von individuellen Trainingsempfehlungen.
Dazu wird aus der Norm-Soll Tabelle anhand des Testergebnisses der entsprechende Belastungsfaktur ermittelt, der anschliessend in die Formel zur Berechnung des Trainingsherzfrequenz eingegeben wird.
Die dem IPN-Test zu Grunde liegende Formel zur Berechnung der optimalen Herzfrequenz ist das Ergebnis einer ca. 20-jährigen Entwicklung. Sie ist auf der Grundlage nationaler und internationaler Studien und Test- und Untersuchungsergebnissen der Arbeitsgruppe und LAGERSTRÖM bzw. des IPN entstanden und wurde dabei im Verlaufe der Jahre mehrfach geringfügig modifiziert.
Die Normwerte repräsentieren das in der Literatur als „normal“ eingestufte, durchschnittliche Leistungsvermögen, das eine Person ohne Leistungseinschränkungen – die sich z.B. aufgrund körperlicher Inaktivität ergeben können – altersgemäß zu erreichen im Stande sein sollte. Das Spektrum der aufgeführten Daten umfasst den gesamten Bereich des Gesundheits- und Fitness-Sports. Der „untere Bereich“ ragt bis in den sporttherapeutischen Bereich, in dem z.B. für ambulante Herzpatientengruppen (Trainingsgruppen) eine Mindestbelastbarkeit von 1,0 Watt/kg Körpergewicht gefordert wird. Der „obere Bereich“ erfasst auch sehr gut Ausdauertrainierte, ist allerdings nicht konzipiert für Hochleistungs- und Profisportler.
Hinweise zum Ausdauertraining und Trainingsaufbau
Bei den ermittelten Trainingsherzfrequenz-Empfehlungen handelt es sich um Vorgaben, die – in einem Bereich von ca. plus/minus 5Schlägen – die optimale Zone für das allgemeine aerobe Ausdauertraining definieren.
Im Rahmen einer Studie an der DSHS Köln (HERBORT 1996) aus dem Fitness-Studiobereich und dem Bereich ambulanter Reha-Zentren konnte erstmals nachgewiesen werden, dass der Praxiseinsatz dieses Tests und die Ableitung der Trainingsherzfrequenz-Empfehlungen eine hohe Übereinstimmung mit der verglichenen Belastung auf der Grundlage von Laktatmessungen aufweisen.
Die registrierten grundlegenden Übereinstimmungen konnten für beide Zielgruppen (Prävention und Rehabilitation), bei Männern und Frauen sowie in allen untersuchten Altersklassen (20 bis 60 Jahre), bestätigt werden.
Soll ein Programm schwerpunktmäßig auf ein Fettstoffwechseltraining abzielen, so sollten die angegebenen Empfehlungen um ca. 10 Schläge reduziert werden.
Nimmt man eine um 10 Schläge reduzierte Trainingsherzfrequenz, so liegt die Intensität der Belastungen um 2 mmol/L und damit in einem effizienten Bereich der Fettverbrennung.
Parallel durchgeführte Vergleichstests zwischen den spiroergometrisch ermittelten Daten und den Ergebnissen bei einer Trainingssteuerung mittels IPN-Tests® ergaben eine überaus zufriedenstellende Übereinstimmung. Gegenüber der ausgetesteten Voreinstufung bei einer 2 mmol/L entsprechenden Leistung auf dem Fahrradergometer wurde anhand des IPN-Tests eine mittlere Laktatkonzentration 2,4 mmol/L erzielt.